Es ist 5 nach 12 für den Mammutbaum am Schillerweiher!

Veröffentlicht am 15.12.2016 in Presse

Die SPD kritisiert die von Udo Keil (Bündnis 90/Die Grünen) am 3. Dezember initierte vermeintliche Rettungsaktion für den Mammutbaum gegenüber dem Schillerweiher aus mehreren Gründen.

Vorausgeschickt sei, dass die SPD sehr wohl den Wert des ungewöhnlichen Baumbestandes in dieser Stadt zu schätzen weiß. Er ist nicht nur ein Wert an sich, sondern er trägt auch ganz wesentlich zum unverwechselbaren Erscheinungsbild dieser Stadt bei und braucht daher die besondere Aufmerksamkeit und den entsprechenden Schutz.

So hat sich die SPD daher der Anregung des BUND angeschlossen und sich für eine Prüfung einer möglichen Verpflanzung des Mammutbaumes am Schillerweiher ausgesprochen.

Ebenso hat die SPD alternativ für eine Neupflanzung gestimmt- wie im Übrigen die Mehrheit der Stadtverordneten.

Der Vertreter der Grünen, Udo Keil, plädierte am 3.Dezember vor den Bürgern nun für einen Erhalt des Mammutbaumes, obwohl er wissen müsste, dass dieser aufgrund seines außerordentlichen Umfangs und der Größe seines Wurzelwerks nicht nur mit der bereits beschlossenen und in voller Planung befindlichen Bebauung, sondern auch mit der Verkehrssituation und dem Regenrückhaltebecken zukünftig in Kollision geraten wird.

Ebenso wurde bei der Demonstration der Grünen gegenüber den Bürgern verschwiegen, dass mit der mehrheitlichen Zustimmung für den Siegerentwurf des Büros Staab Architekten für Konzerthalle und Hotel, der die Grundlage für den Bebauungsplanentwurf bildet, der Erhalt des Mammutbaums nicht mehr möglich und auch nicht vorgesehen war.
Es sprachen für die Gremien überzeugende städtebauliche, architektonische wie auch bautechnische Argumente dagegen. Der Mammutbaum ist somit nicht etwa als Option in diesem Bebauungsplan festgesetzt worden, wie es in der Presse dargestellt wurde, sondern sein Erhalt war mit der Entscheidung für den Siegerentwurf nicht mehr Teil der anschließenden Planung.

Der Wettbewerb, sein sehr klares Ergebnis sowie auch der daraus resultierende Umgang mit den Grünbeständen sind spätestens seit dem 16.01.14 den Stadtverordneten der Fraktion der Grünen bekannt.

Aus Sicht der SPD ist es also für die Bürger mehr als irreführend, wenn durch diese Aktion der Eindruck vermittelt wird, dass der Mammutbaum noch zu retten wäre. Für das Ansehen der Politik besteht, nach Meinung der SPD, der Schaden darin, dass sich die Bürger einmal mehr schlecht oder nur teilinformiert sehen und damit enttäuscht werden.
Daher sieht die SPD das Vorgehen der Grünen in diesem Fall besonders kritisch!

„Dass diese Aktion durch die KFB unterstützt wird, die die Bebauung im Bahnhofsquartier grundsätzlich ablehnt und hier völlig andere Interessen vertritt, sollte den Grünen eher zu denken geben als darin eine Unterstützung zu sehen. Auch die lautstarken Buhrufe  eines KFB Stadtverordneten und eines Vertreters der Perspektiven e.V., beide Anwohner des Bahnhofquartiers, bei der Rede des ASU-Vorsitzenden Max-Werner Kahl (CDU) rücken diese sehr emotionalisierte Aktion der Grünenvertreter in ein unglückliches Licht und die Politik weiter ins Abseits“ so die stellvertretende ASU-Vorsitzende Andrea Poerschke die bei der Demonstration der Grünen anwesend war.

„Es gibt aus Sicht der SPD das Recht auf einen offenen und konstruktiven Abwägungsprozess bei Entscheidungen, die die Entwicklung und Zukunft dieser Stadt maßgeblich bestimmen. Dieser hat, auch für die Vertreter der Grünen wahrnehmbar, stattgefunden. Auch aus diesem Grund ist die SPD über das Vorgehen der Grünen befremdet, weil es die politische Arbeit der städtischen Gremien diskreditiert und komplexe Abwägungsprozesse unzulässig auf den Erhalt eines Baumes reduziert“ so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas, der die SPD gemeinsam mit Andrea Poerschke im Ausschuss für  Stadtentwicklung und Umwelt vertritt.