Unser Wahlprogramm

Bezahlbarer Wohnraum


(c) by SPD Parteivorstand

“Soziale Stadt“ heißt für uns u. a., eine sozial ausgewogene Bevölkerungsstruktur zu erhalten und die damit verbundenen Bedarfe an Wohnraum zu sichern. In Kronberg besteht in den mittel- und niedrigpreisigen Wohnsegmenten ein erheblicher Mangel, der sich durch den Wegfall der Sozialbindung für zahlreiche Wohnungen noch verschärfen wird. Deshalb müssen wir in Regie mit dem beschlossenen städtischen Eigenbetrieb WOHNBAU bezahlbaren Wohnraum für Menschen im mittleren und unteren Einkommenssegment schaffen.

Dies betrifft insbesondere Beschäftigte in sozialen Einrichtungen (Kindertagesstätten, mobile oder stationäre Altenbetreuung). Aber auch die hier ansässigen (und teilweise traditionsreichen) Unternehmen benötigen in Zeiten knapper werdender Personalressourcen ebenfalls angemessene und bezahlbare Wohnungen für ihre Beschäftigten. Die hierfür erforderlichen Grundstücke in städtischem Besitz stehen beispielsweise am Bahnhof („Baufeld V“) oder dem früheren Sportgelände der SG Oberhöchstadt („Altkönigblick“) zur Verfügung.

Unsere Stadt braucht junge Menschen im Ehrenamt, um das Gemeinwesen lebendig zu halten. Offenkundig wird das bei der Frage der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Deren Einsatzfähigkeit hängt von jüngeren Menschen ab, die in Kronberg arbeiten und leben. Die örtlichen Wehren werden vor allem von jungen Handwerkern und Angestellten getragen, die auch tagsüber für Einsätze zur Verfügung stehen. Das gilt aber genauso für die vielen Vereine und andere Gruppierungen in der Stadt – von den Musikgruppen über die sozial und karitativ engagierten Vereine bis hin zur Kommunalpolitik. Sie alle sind es, die Kronberg ausmachen. Um diesen Menschen, die all diese Aktivitäten tragen, eine Wohn- und Entwicklungsperspektive in unserer Stadt bieten zu können, sind wir geradezu verpflichtet, für finanzierbare Mieten zu sorgen. Deshalb steht die SPD dafür, behutsam aber zielgerichtet mit dem Bau von bezahlbaren Wohnungen im Geschosswohnungsbau - in verträglichen Einheiten eingestreut in das Stadtgebiet - die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kronberg auch in Zukunft eine lebendige Stadt sein kann. Dadurch bietet sich auch die Chance, neue Formen des Zusammenlebens (Mehrgenerationenwohnen) und Erfordernisse nach barrierefreiem Wohnraum zu berücksichtigen.

Dem immer wieder anstehenden Wegfall der Sozialbindung von gefördertem Wohnraum wollen wir nicht tatenlos zusehen, sondern mit geeigneten Maßnahmen entgegenwirken. Wir werden deshalb weiterhin dafür eintreten, dass die Stadt mit den Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften über den Fortbestand der Sozialbindung verhandelt.

Auch der Verantwortung für die Integration von Flüchtlingen können, wollen und müssen wir uns stellen. Diese kann nur gelingen, wenn über die Sammelunterkünfte hinaus diesen Mitbürgern gleichfalls ein angemessenes Wohnraumangebot in Kronberg gemacht werden kann.

Dafür setzen wir uns ein:

  • den städtischen Eigenbetrieb Wohnen zügig umzusetzen, damit Grundstücke, die der Stadt gehören, in städtischer Verantwortung bebaut werden. Nur so kann auf Dauer Einfluss auf die Belegung und die Mietpreisentwicklung genommen werden
  • die Baulandflächen am Bahnhof („Baufeld V“) und des früheren SGO-Sportgeländes („Altkönigblick“) umgehend städtebaulich für bezahlbaren Wohnraum zu entwickeln
  • auf städtischen Flächen ökologisch und nachhaltig zu bauen sowie ökologisches und nachhaltiges Bauen auf privaten Flächen zu fördern
  • neue Formen des Zusammenlebens (z. B. Mehrgenerationenwohnen) und die Erfordernisse etwa nach barrierefreiem Wohnraum bei allen städtischen Wohnprojekten zu berücksichtigen
  • keine städtischen Häuser oder Wohnungen zu veräußern und städtische Grundstücke nur in Erbpacht zu vergeben
  • dem Wegfall der Sozialbindung von geförderten Wohnungen aktiv entgegen zu wirken
  • die Altstadtsatzung zu überarbeiten und dabei z. B. aktuelle Entwicklungen der Nutzung erneuerbarer Energien zu berücksichtigen
  • den Beratungs- und Beteiligungsprozess zum Stadtentwicklungskonzept zügig fortzuführen und das Stadtentwicklungskonzept als Leitlinie für das zukünftige politische Handeln verbindlich zu beschließen
  • das Projekt „Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete“ fortzuführen
  • die Potenzialflächen im Gebiet „Grüner Weg“ als Entwicklungsflächen für zukünftige Generationen oder Tauschland für die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen im Bereich Kronberg-Süd/Kronberger Hang im regionalen Flächennutzungsplan zu belassen