Unser Wahlprogramm

Klima, Umwelt und Verkehr


(c) by SPD Parteivorstand

Die Umwelt in Kronberg hat sich zum Teil verändert und wird sich weiter verändern. Wir müssen auf diese Veränderungen, z.B. die Trockenheit des Waldes und den Mangel an Wasser, Antworten finden, um auch für die kommenden Generationen den Wald zu erhalten.

Beim Thema Verkehr müssen wir den Paradigmenwechsel vom Auto als Mittelpunkt des Verkehrs hin zum Menschen selbst als Mittelpunkt bewerkstelligen und für die Menschen alternative Formen der Mobilität entwickeln und fördern. Dabei spielen in Zukunft Kronbergs Bahnhöfe als Verknüpfungspunkte eine große Rolle.

Nachhaltig handeln für ein klimaneutrales Kronberg

Kronberg muss sich weiter in Richtung Klimaneutralität entwickeln und damit seinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Hierfür benötigen wir in der Verwaltung umfangreiches Fachwissen, das die Maßnahmen sowohl in den Gremien als auch in der Verwaltung begleitet.

Wir möchten daher

  • die von uns zusammen mit anderen Parteien geschaffene und zu Beginn des Jahr 2021 besetzte Stelle des Klimamanagers/ der Klimamanagerin mit Sachmitteln gut ausstatten und unterstützen
  • Maßnahmen zur energetischen Sanierung von städtischen und privaten Gebäuden und weitere Maßnahmen zur Einsparung von Energie fördern
  • die Nutzung alternativer Energien und Antriebe prüfen (z.B. Bürgersolaranlagen, Antriebe beim städtischen Fuhrpark)
  • die verbesserte Nutzung von Brauchwasser unter anderem durch Regenwasserspeicher und die Anlage von Gründächern durch finanzielle Anreize und baurechtliche Regelungen fördern

Trinkwasserverbrauch senken

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkwasser liegt in Kronberg um fast 50% über dem Bundesdurchschnitt; nach Einschätzung der Stadtwerke entfällt davon rund ein Drittel auf Gartenbewässerung, Pools und Grundstücksreinigung.

Eine Erhöhung der Trinkwasser-Eigenförderung ist kaum möglich – die Grundwasservorräte sind endlich, und eine Senkung des Grundwasserspiegels durch zusätzliche Förderung würde zudem den Wald und die Pflanzenwelt weiter schädigen. Den Zukauf von Trinkwasser zu erhöhen, verlagert das Problem lediglich in den Vogelsberg oder das Hessische Ried.

Wir möchten daher

  • klare Vorgaben zum Trinkwasserverbrauch implementieren
  • den Neubau von neuen und die Nutzung von bereits bestehenden Regenwasser-Zisternen auf Privatgrund fördern
  • den Bau von Regenwasserspeichern unter öffentlichen Flächen fördern, aus denen sich dann Brauchwasser für die Grundstücksbewässerung bereitstellen lässt
  • eine Wasserberatung einführen, die die Bürgerinnen und Bürger bei der Einsparung von Wasser und bei der Einrichtung von Schutzmaßnahmen gegen Starkregen berät
  • die Erstellung von Fließkarten fördern, die Gefahrpunkte bei Starkregen aufzeigen

Wald naturnah aufforsten

Die in den letzten Jahren entstandenen dramatischen Waldschäden kann niemand mehr übersehen. Gerade Fichtenbestände sind nach Trockenheit und Borkenkäferbefall großflächig abgestorben. Die aktuellen Klimaveränderungen lassen die Nachteile der traditionellen, auf Holzproduktion ausgelegten Forstwirtschaft dramatisch zu Tage treten. Die Waldschäden verschärfen zudem langfristig unser Trinkwasserproblem, da der Wald seine Funktion als Wasserspeicher nur noch eingeschränkt erfüllen kann.

Der Wald muss weiterentwickelt werden in Richtung Naturwald, damit er seine Aufgaben im gesamten Ökosystem wieder wahrnehmen kann und sein Erholungswert für die Menschen wieder erhöht wird.

Wir möchten daher:

  • die holzwirtschaftliche Nutzung des Waldes reduzieren und Kahlflächen naturnah wieder aufforsten lassen
  • prüfen lassen, ob statt der Bewirtschaftung durch Hessenforst künftig eine Eigenbeförsterung, ggf. auch in Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, sinnvoll ist – ein Weg, den beispielsweise Hofheim, Bad Homburg, Usingen und Neu-Anspach in den letzten Jahren gegangen sind
  • den Kronberger Kastanienhain erhalten und aufwerten