Vom Geflüchteten zum Arbeitnehmer.

Veröffentlicht am 10.03.2018 in Presse

Professionell integrieren: Ein Plädoyer von Wolfgang Haas für die qualifizierte Berufseinstiegsbegleitung für Geflüchtete.

30.000 € sieht der Doppelhaushalt 2018/19 für die professionelle Begleitung Geflüchteter in den Beruf vor – dafür hat sich die Koalition aus SPD, CDU und UBG eingesetzt. Im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) und im Ausschuss für Kultur und Soziales (KSA) zweifelte die KfB an, dass diese Investition notwendig ist und glaubt, dass auch diese Aufgabe von Ehrenamtlichen zu stemmen sei. Wir von der SPD wollen aufklären:

Seit der „Zuweisung“ von Flüchtlingen für Kronberg setzen sich ehrenamtliche Helfer und Helferinnen für eine Willkommenskultur in unserer Stadt ein. Dazu gehörten Sprachkurse und Unterstützung bei der Wohnungssuche, Begleitung im Alltag, Sportaktivitäten, Unterstützung bei Berufspraktika – also Integration durch Lernen und Kommunikation.

Der nächste Schritt ist die berufliche Integration. Einen Beruf erlernen und ausüben, finanziell auf den eigenen Beinen zu stehen – und eben nicht die Sozialkassen zu belasten – ist ein zentrales Element der gesellschaftlichen Integration. Inzwischen gibt es vielfältige Möglichkeiten, finanzielle Förderungen für unterschiedliche Qualifizierungsprogramme in Anspruch zu nehmen.

Umfangreiche Berufsbilder bieten sich an; viele Betriebe stellen Angebote („Schnuppertage“ zur Berufsorientierung, berufsvorbereitende Maßnahmen, Ausbildungsplätze) zur Verfügung.

Wolfgang Haas, der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, betreibt diese professionelle Berufseinstiegsbegleitung selbst bei Fraport. Er kennt die Programme und sagt:

„All diese Programme und Förderungen haben ein Ziel: Den zu uns gekommenen Menschen die Chance zu einem von staatlichen Leistungen unabhängigem Leben zu eröffnen. Die Verbesserung ihres sozialen Status wird durch eine systematisierte Berufsausbildung mit anerkanntem Abschluss nachhaltig unterstützt, weil gesellschaftliche Teilhabe vor allem auch mit einer existenzsichernden Beschäftigung zu tun hat.

Um die Förderung der beruflichen Integration von Flüchtlingen zu ermöglichen, bedarf es ergänzender professioneller Unterstützung des Ehrenamtes. Hierzu gehören u. a. eine fundierte, an den Kompetenzen und sprachlichen Fähigkeiten der Geflüchteten orientierte Berufsberatung, Unterstützung bei Bewerbungsvorbereitungen und Vorgesprächen in Betrieben, Hilfe bei Ämtern, die Koordination der Teilnahme an den vielfältigen Fördermaßnahmen im Rahmen des Landesprogramms „Wirtschaft integriert“ und die weitere Begleitung während der Qualifizierungsmaßnahmen, um deren Erfolg nicht zu gefährden. Wir raten deshalb dringend dazu, die gebotenen finanziellen Möglichkeiten zu nutzen.“

Auch die seit dem Beginn der Flüchtlingskrise von der SPD gestellten ehrenamtlichen Integrationsdezernenten Hans-Robert Philippi und seit der letzten Kommunalwahl Hans-Willi Schmidt (parteilos) plädieren dringend für eine professionalisierte Berufseinstiegsbegleitung. Hans-Willi Schmidt: „Die Ehrenamtlichen leisten seit Jahren unbezahlte und unbezahlbare Hilfe bei der Integration der Geflüchteten. Wir können sie aber nicht länger überstrapazieren. Beim Einstieg in den Beruf ist eine abgestimmte, koordinierte Zusammenarbeit ehrenamtlicher und professioneller Helfer notwendig.“