Ein schöner Bahnhof braucht ein schönes Umfeld.

Veröffentlicht am 20.07.2021 in Kommunalpolitik

Besichtigung des Bahnhofs Kronberg

Am 07.Juli besuchte die SPD-Fraktion den alten Bahnhof. Die Eigentümerin, die Real KG, vertreten durch Frederik Roth, und Manfred Feger vom Dachdeckerbetrieb Weidmann & Feger erläuterten vor Ort den Stand der Sanierungsarbeiten, wo die Schwierigkeiten liegen und was noch zu tun ist.
Essenziell für den Erfolg des Projekts Alter Bahnhof ist auch die Umfeldplanung.

 

Das Ziel von Frederik Roth ist das, was die Kronbergerinnen und Kronberger sich seit Jahrzehnten wünschen: Einen Bahnhof mit einem intakten Bahnhofsgebäude statt einer Ruine. Der neue alte Bahnhof in neuem Glanz von außen und mit Mobilitätszentrale, Restaurant und Reisebedarf innen ist zum Greifen nah. Die Sanierung geht mit großen Schritten voran und fast alle Hürden sind beseitigt. Fehlen noch die Zustimmung der Stadtverordneten zur Enzo Enea Masterplanung und zur Offenlegung des Winkelbachs in der Stadtverordnetenversammlung am 15.Juli 2021.

Das Dach ist dicht und das Gebäude gerettet.
„Ohne Herrn Feger wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“, unterstrich Frederik Roth die Bedeutung der Dachsanierung. „Hätte Herr Feger vor 10 Jahren schon einmal einen Auftrag bekommen, das Dach auszubessern, wäre jetzt alles einfacher.“ Denn durch undichte Stellen war Wasser ins Gebäude eingedrungen, in dessen Folge sich massive Fäulnis bildete. Mit einer Vollsanierung sind die Real KG und Weidmann & Feger auf Nummer sicher gegangen. Erst die erreichte Dach-Erneuerung ermöglicht alle anderen Restaurierungsarbeiten. Der Verfall des Gebäudes ist zum Stillstand gebracht worden. Gerade erhält das Gebäude Schornsteine für die Heizung, die Kachelöfen in den oberen Wohnungen und für eine Raumlufttechnische Anlage. Die Sanierung der Sandsteineinfassungen unter fachkundiger Anleitung ist auch schon auf gutem Weg.

Schwierigstes Projekt: Vordach und Säulen.
Besonders aufwändig ist die Rettung des Vordachs und die Sanierung der gusseisernen Säulen. Der „Königsweg“, wie die gusseisernenTräger und Säulen restauriert werden können, aber hierbei Barrierefreiheit auch nach der vermutlich erst in den nächsten 10 Jahren von der DB umgesetzten Bahnsteigerhöhung zum Bahnhofsinneren hergestellt werden kann, und gleichzeitig bei diesen Eingriffen der Bahnbetrieb reibungslos und ohne Bahnsteig-Sperrung weiterlaufen kann sowie die Sicherheitsbedingungen in unmittelbarer Nähe der 15.000 Volt Oberleitung eingehalten werden, muss noch gefunden werden.

Für die Restaurierung der Säulen musste erst ein Fachbetrieb gefunden werden – neben der gegenwärtigen Materialknappheit, dem Zuständigkeits-Dickicht bei der Deutschen Bahn und den Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde eine von vielen Hürden, bis ein Gestattungsvertrag mit der DB, die Eigentümerin des Vordachs ist, und Prüfung durch das Eisenbahnbundesamt aller Pläne dann endlich eine Durchführung erlaubt.

Enzo Enea und 5H/1-Busbahnhof müssen kommen und der Winkelbach freigelegt werden.
Frederik Roth hofft ebenso wie die SPD, dass die Stadtverordneten am kommenden Donnerstag den Vorschlägen zur Umfeldplanung zustimmen: Der Gestaltungsvision des preisgekrönten Landschaftsarchitekten Enzo Enea. Ebenso dem Busbahnhof in der Variante 5H/1, die einer Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs ebenso gerecht wird und die einen freien Platz für die Außengastronomie und zum Verweilen am Bahnhof ermöglicht. Und schließlich der Offenlegung des Winkelbachs, um dem beschlossenen B-Plan für Hotel und Kammermusiksaal sowie den Auflagen des Regierungspräsidiums nachzukommen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas dankte Frederik Roth und Manfred Feger für ihre ausführlichen Darlegungen und stellte fest: „Alles, was bisher im Bereich des Bahnhofsquartiers passiert ist, verdanken wir privaten Investoren. Es ist nun an der Zeit, dass die politischen Gremien mit den dringend erforderlichen Entscheidungen zur Umfeldgestaltung, dem Busbahnhof und der zügigen städtebaulichen Entwicklung des Baufeldes V dafür sorgen, dass das Quartier zu einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt wird“.

Frederik Roth: Bilanz und Hoffnung.
Frederik Roth bedankte sich bei der SPD-Fraktion für das große Interesse an seinem Projekt und betonte: “Die 11 Monate seitdem ich Eigentümer bin und loslegen konnte, sind wie im Fluge vergangen. Die Personen, die täglich auf der Baustelle unter schwierigen und engen Bedingungen arbeiten, den vielen Dreck innen und Abriss des alten maroden Daches außen weggeräumt haben, den Wartesaal der
„Dritten Klasse“ von vielen Einbauten befreit haben, bei Schnee und Regen den Dachstuhl saniert haben, jetzt die vielen Anstriche entfernen, die schönen Sandsteinfassaden und Klinker freilegen, und das Dach neu eindecken, leisten im Verborgenen alle Großartiges für unsere Stadt. Es ist noch ein langer Weg zu gehen, aber es macht mir Freude zu sehen das jedes Detail gut wird, wir vorankommen und unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Auf die Umfeldgestaltung des Magistrats habe ich leider keinen Einfluss, seitdem wir der Stadt den Vorplatz zur Gestaltung überlassen haben, aber es ist wichtig für unsere Planungen in Bezug auf das Betreiben des Restaurants und alle anderen Nutzungen, dass auch die endscheidend vorankommt. Sonst sind wir fertig und haben noch immer keine Außensitzflächen und keine Parkplätze für die Nutzungen im Bahnhof vorzuweisen. Wie soll das gehen? Wie soll ich einen Pächter finden, ohne Existenz von Aussensitzflächen und Parkplätzen? Wir haben einen hohen Beitrag für die einheitliche Umfeldgestaltung der Stadt bereits im Februar 2020 gezahlt. Warum wird der Planung der Stadt bisher nicht zugestimmt und warum gibt es noch kein Budget für das ENEA Konzept und den Vorplatz und das Quartier? Nur die Variante 5 H/1 ist mit dem ENEA Konzept kompatibel und hier kann auch der schöne und seltene Schnurbaum erhalten werden!“


SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung

Wolfgang Haas
Fraktionsvorsitzender

Gabriela Roßbach
stv. Fraktionsvorsitzende