Unser Wahlprogramm

Kulturstadt Kronberg

Kulturstadt Kronberg

Ein integriertes Stadtmarketing-Konzept für Einzelhandel, Tourismus und Kultur

Die Ausgangslage

Einzelhandel, Gewerbe

Der Stadtkern Kronberg steckt im Struktur­wandel, traditionelle An­bieter geben nach und nach auf, neue finden sich kaum. Es gibt keine Konzeption, keine Ausrichtung auf eine be­stimmte Kundengruppe.

Der Ortskern Oberhöchstadt bietet seit Jahren stabile Grundversorgung, jedoch abhängig von den Frequenzbringern (wie Metzgerei und Lebensmittelmarkt). Die Stadt kann und muss die Rahmenbedingungen erhalten (Parkplätze, Erreichbarkeit u. ä.).

Im Ortskern Schönberg gibt es nur noch vereinzelte Läden, keine Laufkundschaft.

Tourismus

Kronberg hat ein großes touristisches Potential (Altstadt und Burg, fünf Museen, Opel-Zoo, Natur­park Taunus, Kulturangebot, Nähe zu Frankfurt), das aber nicht ausreichend genutzt wird.

Ein touristisches Konzept muss u. a. diese Fragen beantworten: Wer sind unsere Gäste? Wie finden sie uns? Was bieten wir ihnen? Wie profitiert Kronberg vom Tourismus? Wie kann eine bessere Zusammenarbeit der Akteure erreicht werden?

Kultur

Es besteht ein reiches, breit gefächertes Angebot, fast ausschließlich durch zahlreiche große und kleine Träger, die überwiegend als Vereine organisiert sind. Die Zu­sammenarbeit ist aber kaum koordiniert und es gibt nur unzureichende Kooperationen mit Gastronomie und Hotellerie.

Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing

Stadtmarketing soll die Attraktivität einer Stadt als Wirtschaftsstandort, als Wohn- und Lebensort, Einkaufsort und touristisches Ziel steigern. Bisher ist die städtische Wirt­schafts­förderung auf Teil­bereiche wie Unternehmensakquise, Bestandspflege und Flä­chennachweis beschränkt; ein Gesamt­konzept existiert bisher nicht, die personelle Aus­stattung ist unzureichend.

Derzeit gibt es keine effiziente Verknüpfung von Stadtmarketing, Einzelhandel/Gewerbe, Tourismus und Kultur.

Das Ziel

Kulturstadt Kronberg:
Ein integriertes Konzept für Einzelhandel, Tourismus und Kultur

Weder die Lage am Taunusrand, das durchgrünte Stadtbild, die historische Altstadt oder die Burg noch die reiche Geschichte sind Alleinstellungsmerkmale Kronbergs im Wettbe­werb um Besucher und Bewohner. Erst durch die Verknüpfung mit dem vielseitigen, her­vorragenden Kulturangebot bildet sich ein besonderes Profil heraus, das Kronberg von anderen Städten der näheren und weiteren Umgebung unterscheidet.

Ein Konzept für die Entwicklung von Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistern, Tourismus und Kultur muss alle diese Aspekte unter einem gemeinsamen Motto verbinden.

Die Aufgabe besteht darin, das eigene „Produkt“ – nämlich Kronberg – so zu entwickeln und zu vermarkten, dass es sich von der Konkurrenz abhebt und die Menschen dazu be­wegt, sich eben für Kronberg zu entscheiden – sei es zum Leben, Arbeiten, Einkaufen oder Besuchen. Eine Stadt wie Kronberg kann ihre Wettbewerbsvorteile nur dann sinnvoll entwickeln, wenn alle Beteiligten eng zusammen arbeiten.

Bausteine des Konzepts

Kultur: Kultur ist Tradition, Kunst, Musik, Vielfalt, Freiheit, Andersartigkeit, Bildung, Ge­genwart, Weiter­entwicklung und Stadtleben. Kultur als wichtiger Teil der Stadtidentität                                                                                                                                                             ist gleichzeitig auch identitätsbildend. Gleiche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und Verringerung von Zugangsschwellen für bisher nicht erreichte Zielgruppen sind dafür we­sentliche Bausteine.

Politisches Ziel der SPD ist es, die kulturelle Vielfalt zu fördern und auszubauen, Bewähr­tes zu erhalten und neue Entwicklungen aufzunehmen. Dabei ist zu definieren, welche Angebote für Bewohner und Gäste vorgehalten werden und wie sie sich finanzieren kön­nen. Welche Angebote davon sind vorrangig zu entwickeln oder zu stärken, insbesondere wenn sie Alleinstellungsmarkmale generieren? Was kann dazu bürgerschaftliches Enga­gement beitragen und wie kann es gestärkt werden?

Einzelhandel, Gewerbe: Anstelle der früheren, infolge des tiefgreifenden Strukturwandels teilweise nicht mehr lebensfähigen Betriebe muss vor allem in der Altstadt ein Angebot entwickelt werden, das zum Konzept „Kulturstadt“ passt; mit stärkerer Ausrichtung auf das kulturelle und touristische Programm („besondere Geschäfte“). Touristen und Besu­cher müssen als wichtige Kundenschicht gezielt erschlossen werden.

Leerstände müssen möglichst vermieden bzw. aufgefüllt, Investitionen der Immobilien­ei­gentümer miteinander abgestimmt werden. Die Höhe der Ladenmieten ist gerade für Existenzgründer ein entscheidender Faktor.

In einer „Werbegemeinschaft“ abgestimmte Aktionen sind ein wichtiger Baustein.

Tourismus: Ein Tourismuskonzept muss die Besuchergruppen, die angesprochen werden sollen, und deren Bedürfnisse bzw. Interessen definieren. Die touristischen Angebote werden unter dem gemeinsamen Motto der Kulturstadt gebündelt und miteinander kombi­niert. Vor allem die Entwicklung thematischer Angebote (z. B. Konzertwochenende) bietet hier großes Potential. Wohnmobiltouristen als bisher nicht wahrgenommene Besu­chergruppe sollten ebenso Berücksichtigung finden wie Besucher aus dem nahen Umland.

Neben Gastronomie, Hotellerie und TiK sollten auch die Kulturtreibenden, der Opel-Zoo, Museen, Burg u. a. eingebunden werden. Auch das geplante Hotel am Bahnhof sowie der Neubau des Kammermusiksaals werden eine wichtige Rolle spielen.

Infrastruktur: Wir wollen als SPD von der Stadt Kronberg und den beteiligten Akteuren ein zukunftsweisendes, den Standort Kronberg stärkendes integriertes Infrastrukturkon­zept (Verkehrsanbindung, ÖPNV, E-Tankstelle, WLAN usw.).

Unsere Positionen

Gemeinsame Aufgabe, Stadt als Initiator

Eine wett­bewerbs­fähige Stadtmarketing-Organisation, die Gewerbe, Tourismus und Kul­tur miteinander verzahnt, muss partnerschaftlich von der Stadt, den Akteuren und Organi­sationen der örtlichen Wirtschaft, des Tourismus sowie der Kultur getragen wer­den. Sie sind die Zielgruppen eines ganzheitlich strukturierten Konzepts.

Die Stadt muss diesen Prozess anstoßen steuern und vorantreiben. Eine klare Aufga­bendefinition sowie mehr Kooperation und Austausch zwischen Stadtmarketing, Stadt­verwaltung und Touris­musorganisation ist notwendig.

Die aktiven Teile der Stadtgesellschaft, vor allem die beteiligten Akteure (Gewerbe, Gast­ro­nomie, Vereine und Verbände usw.) sind dauerhaft prozessual einzubinden, da Stadt­marke­ting als herausgelöster Solitär ansonsten scheitern muss.

Die Ziele und die Wirkung sind am Kundenbedürfnis zu messen und nicht an (wechseln­den) politischen Mehrheiten.

Professionelle Organisation

Professionelles Stadtmarketing braucht professionelle Strukturen. Das Hauptamt darf das Ehrenamt jedoch nicht ersetzen, sondern muss es unterstützen und fördern.

Die Stadt muss sich finanziell engagieren und wird auf absehbare Zeit einen Hauptteil der Kosten tragen müssen.

Es ist eine Organisationsform zu finden, die es ermöglicht, die Stadt, Einzelakteure und Verbände zusammen zu bringen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen und Verantwor­tung gemeinsam zu tragen(Beispiel: Genossenschaft).

Klares Konzept, gemeinsames Ziel

Stadtmarketing benötigt ein klares Konzept. Events sind wichtig, allerdings darf sich  Stadtmarketing nicht darin erschöpfen, will es auf Dauer erfolgreich sein.

Das heutige Spektrum an Service- und Kundenbindungsmaßnahmen ist zu gering, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Durch die Kopplung von Gewerbe, Tourismus und Kultur können erhebliche Synergieeffekte erzielt werden. Vor allem aber die einheitliche strategische Ausrichtung vormals häufig einzeln agierender Einheiten wird zu einem enormen Mehrwert führen.

Das Stadtmarketing hat die Aufgabe, über den Tellerrand hinauszusehen, Rahmen­bedin­gungen und Trends erkennen, zu bewerten, Schlussfolgerungen zu ziehen und in Hand­lungsplänen darauf zu reagieren. Zugleich müssen die Interessen der verschiedenen Be­teiligten miteinander in Einklang gebracht werden. Alleine und ohne professionelle Struk­tur sind diese Aufgaben nicht zu lösen.


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