KfB: Bremser der Stadtentwicklung

Veröffentlicht am 29.01.2019 in Kommunalpolitik

Und wieder steht in den städtischen Gremien ein Antrag zur Diskussion, der nur ein Ziel hat: Eine vernünftige Wohnbaupolitik in Kronberg zu verhindern oder zumindest deutlich zu verzögern. Wieder werden künstlich Forderungen gestellt, die mit der Errichtung von drei oder vier Mehrfamilienhäusern auf dem ehemaligen Gerrix-Gelände am Bahnhof (Baufeld V) nichts zu tun haben.

Die SPD steht für eine zügige Planung, damit in Kronberg auch Wohnraum entsteht, der für Normalverdiener bezahlbar bleibt. Dies ist nur auf baureifem Gelände möglich, das sich im Besitz der Kommune befindet und von dieser Preis regulierend oder im Rahmen einer Erbpachtregelung an Bauträger, z. B. eine Genossenschaft, abgegeben wird. Denn die Grundstückskosten haben entscheidenden Einfluss auf die Investitionssumme und damit auf die Miete pro Quadratmeter. Insofern geht die Forderung, durch den Gutachterausschuss vor Weiterführung der Konzeptentwicklung den Grundstückswert ermitteln zu lassen, völlig am Ziel vorbei. Außerdem kann eine Wertermittlung, sofern sie denn als notwendig erachtet werden würde, unabhängig von der Planung parallel durchgeführt werden.

 

Auch die Takterhöhung bei der S-Bahn, die vage für das Jahr 2030 in Aussicht gestellt worden ist und die ohnehin nur eingeführt werden kann, wenn auch die Bahnübergänge umgestaltet und mit moderner Signaltechnik versehen werden, hat keinen Einfluss auf diese Bebauung. Das gleiche gilt für das Verkehrsgutachten Sodener Stock, da der P&R-Verkehr zum Bahnhof Süd nicht ausschließlich über die Frankfurter Straße abgewickelt werden wird. Und im Übrigen wirkt Wohnen direkt neben dem zentralen Verknüpfungspunkt von Bus und Bahn eher Verkehr entlastend, da die zukünftigen Bewohner komfortabel mit Bus oder Bahn ihren Arbeitsplatz zerreichen können. Und letztlich kann auch die Vorlage zum „Einheimischen–Modell“ parallel zur Entwicklung des Baufelds vorangetrieben werden, denn bevor die Häuser nicht stehen, kann schließlich niemand einziehen. Und die Baumaßnahmen werden inklusive der Planungszeit noch drei bis vier Jahre dauern.

 

Die SPD Kronberg sieht in diesem Antrag die erneute Bestätigung der Verhinderungspolitik einer bürgerlich-konservativen Wählervereinigung, die gegen jede notwendige Entwicklung in der Stadt Kronberg steht und glaubt, dass bezahlbarer Wohnraum in Kronberg nicht benötigt würde. Dagegen suchen z.B. Handwerksbetriebe Hände ringend solche Wohnungen für Mitarbeiter, damit sie expandieren können, braucht eine älter werdende Gesellschaft vermehrt Betreuungs- und Pflegekräfte und nicht zuletzt hat eine Kommune auch für ein soziales Gleichgewicht zu sorgen.

 

Die SPD hofft, dass in einer „Koalition der Vernünftigen“ dieser und ähnliche Anträge zum Wohle Kronbergs abgelehnt werden und die Verwaltung zügig an der Umsetzung des Projekts Baufeld V weiterarbeiten kann.