Freiwillige Feuerwehr Kronberg: Standortklarheit und Wertschätzung dringend geboten

Veröffentlicht am 13.02.2023 in Kommunalpolitik

Kronbergs Feuerwehren verdienen Respekt und Anerkennung. Die Jahreshauptversammlung machte einmal mehr deutlich, welche Leistungen die Wehrfrauen und -männer im Ehrenamt erbringen: 280 Einsätze waren im abgelaufenen Jahr zu stemmen – fast nicht vorstellbar, dass dies ehrenamtlich geschieht. Neben dem Dank für die Brandschützerinnen und -schützer darf man dabei auch die örtlichen Betriebe nicht vergessen, die dies möglich machen. Auch ihnen gilt unser Dank dafür, dass sie mit der Freistellung für die Einsätze einen wesentlichen Beitrag zum Brandschutz in unserer Stadt leisten. Sie sind der Garant dafür, dass der Brandschutz mit ehrenamtlichen Kräften gesichert ist und die Stadt hierfür nicht hauptamtlich zu besetzende Stellen vorhalten muss.

 

Der Appell von Kronbergs Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn an die Politik ist verständlich und verdient uneingeschränkte Unterstützung. Anreize wie Betreuungsplätze für die Kinder, bezahlbarer Wohnraum oder Zusatzrente – hier sind die politischen Gremien der Stadt gefordert. Gleiches gilt für den zukünftigen Standort der Feuerwehr, weil die Infrastruktur des Gerätehauses in der Heinrich-Winter-Straße schon lange nicht mehr den Erfordernissen genügt. Ein zeitgemäßer Neubau an anderer Stelle hat erhebliche Auswirkungen auf den städtischen Haushalt und erste Mittel müssen im Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 eingestellt werden. Deshalb erwartet die SPD-Fraktion, dass der Magistrat in den kommenden Monaten die politischen Gremien umfassend über die Ergebnisse der Untersuchung zur Verlegung des Standorts informiert und die damit verbundenen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt darlegt. Es ist zu hoffen, dass die in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen diesen unumgänglichen Weg mit breiter Mehrheit mittragen und die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen zügig schaffen.

Ein weiterer Punkt sind die von Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn erbetenen Anreize für die ehrenamtlichen Brandschützerinnen und -schützer. Neben den von ihm genannten Punkten sind weitere Vergünstigungen denkbar: Kostenlose Nutzung des Stadtbusses, freier Eintritt im Kino, auf der Burg oder in Museen. All dieses kostet Geld, das im kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden müsste. Weil es neben dem herausragenden Engagement der Feuerwehren aber auch noch zahlreiche weitere Menschen in unserer Stadt gibt, die im Ehrenamt zur Lebensqualität oder zur sozialen Integration beitragen, bedarf es hierzu eines abgestimmten Konzepts. Die SPD tritt dafür ein, zügig unter Federführung des Bürgermeisters eine Arbeitsgruppe“ einzurichten, in der Vertreterinnen und Vertreter aus den Rettungsorganisationen, Vereinen und der Politik gemeinsam ein Konzept für eine „Kronberger Ehrenamtskarte“ entwickeln und hofft hierfür auf breite Unterstützung.

Darüber hinaus hat der Appell des Stadtbrandinspektors eines wieder einmal deutlich vor Augen geführt: Die politischen Gremien waren bisher leider nicht in der Lage, das zentrale Problem unserer Stadt, nämlich die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, entscheidend voranzubringen. Neben Feuerwehrfrauen und -männern warten auch Erzieherinnen und Erzieher, Altenpflegerinnen und -pfleger auf bezahlbare Wohnungen. Sie alle sind unverzichtbar für eine lebenswerte und sichere Stadt.

SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung
der Stadt Kronberg im Taunus

gez. Wolfgang Haas        gez. Gabriela Roßbach
(Fraktionsvorsitzender)            (stellv. Fraktionsvorsitzende)