Beteiligung der Stadt Kronberg an der Kampagne des Hessischen Umweltministeriums „Bienenfreundliches Hessen“

Veröffentlicht am 07.08.2018 in Anträge

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, dass sich die Stadt Kronberg im Taunus unter Federführung des Fachbereichs Umweltreferat an der Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ des Hessischen Umweltministeriums beteiligt.

Begründung:

Kulturbildend und -prägend für die Stadt Kronberg sind die Gärten in der Stadt und die einzigartigen Streuobstwiesen um die Stadt herum. Streuobstwiesen und Gärten bieten neben Erholung für den Menschen Lebensräume für Bienen und andere bestäubende Insekten. Die bestäubenden Insekten wiederum sind lebenswichtig für den Erhalt der Gärten und Streuobstwiesen.

In den letzten 30 Jahren sind mindestens 75 % des Insektenbestandes verschwunden. Diese Tatsache und die andauernde Bedrohung des bisher verbleibenden Insektenbestandes durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden, durch die intensive Landwirtschaft, durch Krankheiten und Krankheitserreger wie die Varoa-Milbe gefährden das Überleben von Wild- und Honigbienen und anderen Insekten sowie das Überleben der sich von Insekten ernährenden Tiere wie Vögel.

Jede Maßnahme zum Schutz und zur Förderung des Insektenbestandes hilft, dem weiteren Schwund und Aussterben entgegenzuwirken.

Deshalb hat das Umweltministerium Hessen 2017 die Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ ins Leben gerufen. Als Stadt dieser Kampagne beizutreten trägt zur Erhaltung sowohl der Artenvielfalt als auch des Stadtbildes bei. Im Rahmen der Kampagne können auch Fördermittel beantragt werden. Alle Informationen gibt es unter bienen.hessen.de

Damit der Schutz der Bienen und Insekten funktioniert, wünschen wir uns eine Zusammenarbeit aller Akteur*innen: Die Stadt mit der Pflege ihrer Grünflächen, der Obstgartenverein, die Landwirte und die Gartenbesitzer.

Wir sehen diesen Antrag als Ergänzung zum Antrag 5092/2017 inklusive seiner Ergänzungen vom 03.05.2018 „Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt“ und zu den bereits beschlossenen Maßnahmen Blühstreifen und Extensivierung der Pflege der städtischen Grünflächen.

Maßnahmen der Stadtverwaltung als Vorbild:

  • Aussaat und Anpflanzung von heimischen Blütenpflanzen auf Grünflächen im Innen- und Außengebiet der Stadt
  • Verzicht der städtischen Grünpflege auf Glyphosat und andere Herbizide, Pestizide und Insektizide.
  • Insektenfreundliche Gestaltung von Beeten an Straßenrändern und auf Verkehrsinseln
  • Anpflanzung von Salweiden an den Bächen. Die Kätzchen der Salweide bieten Insekten besonders früh im Jahr ein erstes Futterangebot.

Maßnahmen für insektenfreundliches Gärtnern und Landwirtschaft:

  • Informationsbroschüre mit Tipps mit einem Saatguttütchen als Startpaket für die  Privatgärtner
  • Gespräche mit den Landwirten über eine ggf. Um- und Neuorientierung der Flächenbewirtschaftung