Städtischer Zuschuss zum Bauprojekt der Kronberg Academy ist ein Bekenntnis zur Kulturstadt Kronberg

Veröffentlicht am 11.06.2020 in Kommunalpolitik
Casals Forum
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Parteienübergreifendes Ja zum finanziellen Mindestbeitrag der Stadt ermöglicht weitere öffentliche Förderungen.

 

- Presseerklärung der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kronberg im Taunus -

 

 

 

Das derzeit erarbeitete Stadtmarketingkonzept gibt klare Hinweise: Das kulturelle Leben in unserer Stadt ist ein Alleinstellungsmerkmal Kronbergs. Hierfür stehen neben den zahlreichen kulturellen Traditionsvereinen das Museum Kronberger Malerkolonie, die vielfältigen Aktivitäten des städtischen Kulturkreises wie das Straßentheaterfestival Da Capo, die Barocknacht und die Kronberg Academy mit ihren zahlreichen Veranstaltungen. Mit dem Casals Forum im Bahnhofsquartier entsteht ein Kunst- und Kulturzentrum, von dem die Stadt Kronberg und die örtlichen Betriebe in erheblichem Maße profitieren werden. Die ersten Baukostenschätzungen ließen sich in Anbetracht der Komplexität des Projektes leider nicht halten. Raimund Trenkler hat den Fraktionsvorsitzenden Ende Mai die Situation offen und ehrlich dargelegt: Die ersten Kostenschätzungen aus dem Jahr 2016 für den Kammermusiksaal beliefen sich auf ca. 36 Mio. Euro. Eine aktualisierte Kostenberechnung im Jahr 2018 lag bereits bei 46 Mio. Euro. Das aktuelle Budget liegt bei 59 Mio. Euro. Die wesentlichen Gründe, die Raimund Trenkler dafür anführte:
 

  • Baupreissteigerungen, weil für viele Gewerke im Rahmen der europaweiten Ausschreibungen nur ein einziges oder überhaupt kein Angebot einging
  • Zusätzliche bautechnische Anforderungen (z. B. kostenintensive zusätzliche Verankerungen zur Stabilisierung des Gebäudes)

 
Das hat dazu geführt, dass vom Bauherrn inzwischen ein Fachbüro für Baukostencontrolling engagiert wurde, damit rechtzeitige Maßnahmen zur Gegensteuerung möglich sind.
 
Die Finanzierungslücke von rund 15 Mio. Euro soll nach einem „Drittelmodell“ zum einen vom Bund, zum anderen vom Land, dem Hochtaunuskreis und der Stadt Kronberg und zum dritten von privaten Förderern geschlossen werden; die Academy hat hier bereits Mittel in erheblichem Umfang eingeworben.

Ein Leuchtturmprojekt mit weltweiter Strahlkraft

Es verdient höchsten Respekt, dass es einer privaten Stiftung gelingt, eine solche Summe aus privaten und öffentlichen Mitteln für ein Projekt zu akquirieren. Da darf sich niemand wundern, dass die potenziellen Geldgeber spätestens jetzt fragen, wo eigentlich die Stadt Kronberg bleibt, die letztlich zu den größten Nutznießern des Projektes gehören wird, da sie ein weltweit einzigartiges Leuchtturmprojekt erhält – andere Städte hätten die Academy und den Kammermusiksaal ebenfalls gerne gehabt. Damit weitere öffentliche Fördermittel fließen, muss Kronberg wenigstens 500.000 Euro beisteuern – das ist weniger als 1% der Bausumme.

Kronberg ist wegen erheblicher Steuernachzahlungen und trotz voraussichtlicher (Corona-bedingter) Mindereinnahmen in der glücklichen Lage, diesen Zuschuss leisten zu können, ohne dass andere Einrichtungen oder Personengruppen dadurch benachteiligt werden. Die SPD-Fraktion hat sich deshalb nach ausführlicher Diskussion unter Abwägung aller Gesichtspunkte dafür entschieden, diesen Weg der bescheidenen kommunalen Beteiligung offensiv mitzutragen und bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche für sein Engagement bei der Formulierung eines gemeinsamen Antrags von CDU, FDP, SPD und UBG. Es gilt jetzt, dass die vier Antrag stellenden Fraktionen in dieser Angelegenheit unverbrüchlich zusammenstehen und nicht Denjenigen folgen, die die positive Entwicklung des Bahnhofsquartiers mit immer neuen Forderungen behindern.

Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung
der Stadt Kronberg im Taunus

gez. Wolfgang Haas
komm. Fraktionsvorsitzender