Der Bahnhof soll schöner werden: Jetzt.

Veröffentlicht am 10.10.2018 in Kommunalpolitik
Bahnhofsgebäude Kronberg
Bahnhofsgebäude Kronberg, (c) By Karsten Ratzke [CC0], from Wikimedia Commons

SPD unterstützt weiter das Konzept „Unser Bahnhof“.

Auch nach der Ausschreibung steht die SPD zu dem Konzept der „Unser Bahnhof“ GmbH. Nachdem das Konzept im Magistrat ausführlich erörtert und vorgestellt worden war, hatte der Projektbetreiber an der Ausschreibung – die die Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause mehrheitlich beschlossen hatte – teilgenommen und sein Konzept vollständig und fristgerecht abgegeben und öffentlich gemacht. Die SPD will, dass das marode Gebäude nach Jahrzehnten des Stillstands endlich schnell saniert und belebt wird.

Ein Bahnhof für alle.

 

Von Anfang an, auch vor der Ausschreibung, lag mit „Unser Bahnhof“ ein sehr gutes Konzept auf dem Tisch, das alle geäußerten Wünsche seitens der Stadt – und damit der Bürgerinnen und Bürger – umsetzt:

  • Eine bezahlbare und gute Gastronomie
  • Ein Veranstaltungsraum, der z.B. von Vereinen genutzt werden kann
  • Eine Schalterhalle als Mehrzweckraum mit Kiosk
  • Eine gewerbliche Nutzung für ein vielfältig genutztes Gebäude
  • Eine besonders schonende Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, der auch das Landesdenkmalamt zustimmte
  • Die vorgesehenen Betreiber von Gaststätte und Kiosk sind in Kronberg bekannt und beliebt und haben bewiesen, dass sie es können
  • Ein separater maßstäblicher Neubau (Stichwort „Fürstenpavillon“) für das DB Reisezentrum und einen Minimarkt
  • Eine Außenplanung von einem namhaften, international anerkannten Landschafts- und Gartenarchitekten für ein grünes Bahnhofsumfeld

 

Was lange währt, wird nicht immer gut.

Durch die Anträge von KfB und CDU vor der Sommerpause hat sich die Bahnhofssanierung schon jetzt verzögert. Die kurze Ausschreibungsfrist von vier Wochen hat erwartungsgemäß nicht dazu geführt, dass plötzlich mehrere perfekt ausgearbeitete, miteinander vergleichbare Konzepte vorliegen. Geblieben sind zwei Bewerber, von denen einer die „Unser Bahnhof“ GmbH ist.

„Viele Kronbergerinnen und Kronberger fragen sich schon jetzt, warum wieder alles so lange dauert und es immer neue Verzögerungen gibt, warum es immer noch weitere Fragen und detailliertere Nachforderungen gibt, die die Entwicklung des Bahnhofsgebäude offensichtlich bremsen. Dadurch entstehen Misstrauen und Unverständnis. Jede Partei sollte sich fragen, was ihre immer weiter ins Detail gehenden Anliegen und Fragen für die Bürger*innen und die Stadt an konkretem Nutzen bringen. Was ist denn das Wesentliche für die Menschen in dieser Stadt an dieser Stelle?“, sagt Andrea Poerschke, stellvertretende ASU-Vorsitzende (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt).

Christoph König, Fraktionvorsitzender: „Fragen und Bedenken gegenüber einem Projekt sollten vorher gestellt und geäußert werden und nicht, wenn ein Beschluss schon gefasst ist. Alle Parteien sind im Magistrat vertreten und alle Parteien wussten, dass der Magistrat mit dem Projektinitiator von ‚Unser Bahnhof‘ verhandelt.

 

Auf die Vertreter der Stadt muss man sich verlassen können.

Bis zur Ausschreibung hatte der Magistrat mit der „Unser Bahnhof“ GmbH verhandelt, weil bei Verpachtung und Verkauf von Grundstücken keine Ausschreibung erforderlich ist und der Magistrat daher in solchen Fällen das Verhandlungsmandat hat. Wolfgang Haas: „Das Vertrauen von Verhandlungspartnern darf nicht aus parteipolitischem Kalkül aufs Spiel gesetzt werden. Dadurch werden die Gremien der Stadt – Magistrat und Stadtverordnetenversammlung – unberechenbar und unzuverlässig für alle, für die Bürgerinnen und Bürger, für zukünftige Partner bei städtischen Bauprojekten und Unternehmen.“

Dass die Stadtverordnetenversammlung dennoch eine Ausschreibung wollte, ist demokratische Willensbildung – aber begleitet von zu viel und zermürbendem Streit und immer neuen Projektverzögerungen.

 

Ein verlorenes Jahr für den Bahnhof und für Kronberg.

Der Magistrat hat jetzt beschlossen, dass beide Bewerber ihre Konzepte „nachbessern“ sollen – obwohl die Ausschreibung bereits klare Kriterien – inklusive einer Frist – gesetzt hatte, die die Bewerber auch eingehalten hatten.

Die weitere Konzeptüberarbeitung verzögert die Entscheidung für den Investor weiter auf Anfang Dezember (ohne Ausschreibung wäre die Entscheidung wie geplant bereits im Juni gefallen). Danach wird ein weiteres halbes Jahr für die Ausführungsplanung und den Bauantrag vergehen. So wird frühestens ein Jahr nach dem ursprünglichen Entscheidungsdatum Juni 2018 die Bahnhofssanierung beginnen können.

 

Die SPD Fraktion