Rücklagefonds Edelkastanienhain

Veröffentlicht am 05.04.2014 in Anträge

Einrichtung eines Rücklagefonds zur Förderung von forstwirtschaftlichen Maßnahmen zum Erhalt und zur Pflege der Edelkastanienbestände in der Gemarkung Kronberg

 

(gemeinsamer Antrag von CDU und SPD)

Die Stadtverordnetenversammlung möge folgenden Grundsatzbeschluss fassen:

Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat, im Zuge der Aufstellung des Forsteinrichtungswerks für den Zeitraum 2015 bis 2024 einen „Rücklagefonds“ zur Förderung von forstwirtschaftlichen Maßnahmen zum Erhalt der Edelkastanienbestände in der Gemarkung Kronberg vorzusehen. Der „Rücklagefonds“ soll aus allgemeinen Haushaltsmitteln gebildet werden. Für die Laufzeit des Forsteinrichtungswerks sollen dem Fonds Beträge in Höhe von 10% der jährlichen Erträge aus den jeweiligen Waldwirtschaftsplänen zugeführt werden.

Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat darüber hinaus,

  1. den städtischen Gremien über den Stand der Gespräche mit der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist zur Umsetzung des vorliegenden Konzeptentwurfs (Anlage 1) für einen „Esskastanien-Pfad“ zu berichten und diese ggf. wieder aufzunehmen
  1. mit der Regionalpark RheinMain Kronberg-Schwalbach GmbH abzuklären, welche Beiträge diese (z. B. Planungsmittel für die Fortschreibung des Pflegekonzeptes, finanzielle Beiträge für die Errichtung des „Esskastanien-Pfads“ sowie die Umsetzung von Pflegemaßnahmen) im Rahmen eines mittelfristigen Entwicklungskonzeptes zum Erhalt der Edelkastanienbestände zu leisten imstande ist
  2. eine noch festzulegende „Musterfläche“ zur Wiederherstellung des alten Obsthaincharakters durchforsten zu lassen
  3. den Entwurf des Pflege- und Entwicklungskonzepts für die Edelkastanienbestände aus dem Jahr 2006 zu aktualisieren und dem zuständigen Fachausschuss und Ortsbeirat vorzustellen. Mit der Umsetzung des aktualisierten Pflege- und Entwicklungskonzepts soll während der Laufzeit des Forsteinrichtungswerks aus Mitteln des Rücklagefonds begonnen werden.
  4. dem zuständigen Fachausschuss und Ortsbeirat regelmäßig Zwischenberichte über die Entwicklung des Rücklagefonds sowie die Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zu erstatten

Begründung

Im März 1986 wurde den städtischen Gremien das Gutachten von Herrn Professor Dapper mit Vorschlägen zur Pflege, Erhaltung und Entwicklung des Kronberger Edelkastanienhains vorgelegt (Anlage 2). In seinem Begleitschreiben wies der damalige Bürgermeister Rudolf Möller darauf hin, „dass die Pflegearbeiten im Bereich Buchholz in diesen Tagen aufgenommen werden“. In einem Schreiben an die IG Edelkastanie vom 8. April 2006 informiert das städtische Umweltamt darüber dass „bereits der Entwurf für ein Pflege- und Entwicklungskonzept für die Kronberger Edelkastanien existiert, der dieses Jahr überarbeitet und fertig gestellt werden soll“.

Von den im Jahr 1986 vorgenommenen Pflegearbeiten ist heute nur noch wenig zu sehen. Die seinerzeit freigestellte Kastanienfläche ist inzwischen wieder von der Natur zurückerobert worden. Die einzige den Antrag stellenden Fraktionen bekannte und in den letzten Jahren vorgenommene größere Pflegemaßnahme erfolgte auf Initiative von Revierförster Martin Westenberger oberhalb des Wasserhochbehälters Buchholz im Staatswald.

CDU und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Kastanienhaine zu pflegen und naturverträglich zu erhalten. Diesem Ansinnen dient die Einrichtung des Rücklagefonds, aus dem die aus dem Pflege- und Entwicklungskonzept abgeleiteten Maßnahmen kontinuierlich finanziert werden sollen.