Kronberg, 3. Juli 2015. – „Die Forderung der KfB nach einer Bürgerinformationsveranstaltung zur Bebauung am Bahnhof noch vor den Sommerferien ist eine populistische Initiative, die suggerieren soll, hier plane die Stadt an den Bürgern vorbei. Richtig ist aber, dass die Entwicklung des Bahnhofsareals die Politik in Kronberg seit vielen Jahren beschäftigt; erst in den letzten Jahren ist es gelungen, mit diesem Projekt nun endlich Schritt für Schritt voranzukommen.
Auch die Planungen zum Hotel und Kammermusiksaal am Bahnhof waren bereits Gegenstand öffentlicher Veranstaltungen. Jeder, der wollte, konnte und kann sich über den Stand der Planungen informieren; die Beschlussvorlage und ihre umfangreichen Anlagen stehen auf der städtischen Homepage zur Verfügung. Die Informationsveranstaltung am Montag diente dazu, den Mandatsträgern, die über die Vorlage entscheiden sollen, die Vorlage detailliert zu erläutern und Fragen zu beantworten. Die politische Debatte wird in den Ausschüssen und in der Stadtverordnetenversammlung stattfinden.
Die SPD in Kronberg steht für die Entwicklung dieses Gebiets als zukunftsweisendes Element der Stadtentwicklung: Kulturell durch einen Kammermusiksaal und ein Studien- und Verwaltungszentrum, die durch die Kronberg Academy gebaut und betrieben werden. Zur Förderung der Wirtschaft und des Tourismus soll ein Hotel mit 110 Zimmern entstehen, damit sich die Mitarbeiter und Gäste der hier ansässigen Großunternehmen in Kronberg einmieten können und nicht in die Umgebung ausweichen müssen. Als Beitrag zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl und zum Erhalt von bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit unteren und mittleren Einkommen soll dort Geschosswohnungsbau entstehen. Denn diese Menschen werden in Kronberg gebraucht und sie sind es, die unverzichtbar für das soziale Gleichgewicht und das gesellschaftliche Engagement in unserer Stadt sind.
Seit Jahresbeginn 2015 gibt es für das Themenfeld Stadtentwicklung eine eigene, zusätzliche Plattform, auf der Politik, gesellschaftliche Institutionen und Bürgerschaft zusammenwirken und ihre Meinung und Argumente frühzeitig einfließen lassen können. Es war jedoch von Anfang an klar, dass die bereits im Verfahren befindlichen Vorhaben dadurch nicht zum Stillstand gebracht werden sollten. Auch das haben die Stadtverordneten entschieden, um endlich zuverlässige Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Bahnhofsareals schaffen zu können.
Es ist bedauerlich, dass es in Kronberg bisweilen so schwer fällt, über die unmittelbaren eigenen Interessen hinaus Verständnis für die Notwendigkeit von zukunftsorientierten, zügigen und zuverlässigen politischen Entscheidungen aufzubringen. In einer repräsentativen Demokratie werden Entscheidungen von gewählten Vertretern getroffen. Dass diese Mandatsträger umfassend und eingehend informiert sein müssen, versteht sich von selbst – anderenfalls könnte man ihnen zu Recht vorwerfen, Entscheidungen auf einer unzureichenden Grundlage zu treffen. Hieraus ein „Privileg der zusätzlichen Information“ zu konstruieren, geht an der Sache vorbei.
Christoph König, Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Haas, stellv. Fraktionsvorsitzender